1989 - 1990 Wende-Zeiten

Über das Internetangebot "1989 - 1990: Wende-Zeiten"

Das Internetangebot „1989 – 1990: Wende-Zeiten. Bilder, Töne, Kommentare aus dem DDR-Fernsehen" bietet mit Themenseiten, Chroniken und Dokumenten interessante und ungewöhnliche Rückblicke auf den Mauerfall und seine Vor- und Nachgeschichte von Anfang 1989 bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. 

Beim Rückblick auf die friedliche Revolution in der DDR reflektiert dieses Webangebot die besondere Sichtweise des DDR-Fernsehens auf die Ereignisse im eigenen Land.

Neben chronologischen Übersichten und Texten zu ausgewählten Themen finden sich auf den Seiten auch Hörzitate, Videos und Bilder aus dem Programmvermögen des Rundfunks und Fernsehens der DDR, das vom Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) am Standort Babelsberg übernommen wurde. Die zahlreichen Archivnachweise verweisen auf Sendungen, die im Deutschen Rundfunkarchiv überliefert sind. Bei Fragen oder Interesse an der Nutzung dieser Sendungen wenden Sie sich gerne an das Infoservice-Team des DRA.

Zum Begriff "Wende"

Der Begriff „Wende“ ist ein vager Terminus, auch 30 Jahre danach. Nur bedingt eignet er sich für die fundamentalen Umbrüche des Jahres 1989/90. Egon Krenz sprach in seiner Antrittsrede am 18. Oktober 1989 erstmals von einer nötigen „Wende“ durch die SED. Er prägte damit einen Begriff, der sich in der Bevölkerung rasch durchsetzte. Bis heute hat dies Gültigkeit, während in der wissenschaftlichen Literatur eher von der „friedlichen Revolution“ gesprochen wird. Was heute schlicht unter „Wende“ verstanden wird, umfasste 1989/90 Bezeichnungen wie Aufbruch, Umwälzung, Wandel, Revolution etc.

Im Titel unserer Website „1989 – 1990: Wende-Zeiten. Bilder, Töne, Kommentare aus dem DDR-Fernsehen“ haben wir den Begriff „Wende-Zeiten“ für die friedliche Revolution in der DDR sowie für die Veränderungen und den Wandel des „Ostfernsehens“ gewählt. Der „Schwarze Kanal“ verschwand von den Bildschirmen. Der Deutsche Fernsehfunk erneuerte sich. Zwischen Ende Oktober 1989 und April 1990 entstanden zahlreiche neue Formate, darunter Magazine wie „Klartext“, „Meridiane“, „Ungeschminkt“ oder „Ozon“, Talksendungen wie „Disput“ und „Donnerstagsgespräch“. Günter Gaus wechselte Mitte Februar 1990 mit seiner Sendung „Zur Person – Porträts in Frage und Antwort“ zum DFF. Unabhängigkeit, Staatsferne und Bürgernähe prägten fortan das Programm.