1989 - 1990 Wende-Zeiten

Chronik des DDR-Fernsehens 1989

04. Juni

Das chinesische Militär beendet in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni gewaltsam die Studentenproteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking (Tiananmen-Massaker). Das Fernsehen der DDR hält sich in der „Aktuellen Kamera“ in einem Telefonbeitrag von Mathias Ehrich an die Meldungen des chinesischen Fernsehens. Hiernach hätten Truppen der chinesischen Volksbefreiungsarmee einen „konterrevolutionären Aufruhr“ „zur Verteidigung der Sicherheit der Hauptstadt, der sozialistischen Ordnung und der Interessen des Volkes niedergeschlagen“, „wobei einige die wahre Situation verkannten. Es habe Tote und Verletzte gegeben.“
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"Aktuelle Kamera" vom 04.06.1989, Mathias Ehrich aus Peking
"Aktuelle Kamera" vom 04.06.1989, Mathias Ehrich aus Peking

08. Juni

Die „Aktuelle Kamera“ berichtet über die 9. Tagung der Volkskammer der DDR, in der die Abgeordneten eine Erklärung zu den Ereignissen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking abgeben: „Die Abgeordneten der Volkskammer stellen fest, dass in der gegenwärtigen Lage die von der Partei- und Staatsführung der Volksrepublik China beharrlich angestrebte politische Lösung innerer Probleme infolge der gewaltsamen, blutigen Ausschreitungen verfassungsfeindlicher Elemente verhindert worden ist. Infolge dessen sah sich die Volksmacht gezwungen, Ordnung und Sicherheit unter Einsatz bewaffneter Kräfte wiederherzustellen. Dabei sind bedauerlicherweise zahlreiche Verletzte und auch Tote zu beklagen.“
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"Aktuelle Kamera" vom 8.06.1989, Angelika Unterlauf
"Aktuelle Kamera" vom 8.06.1989, Angelika Unterlauf

12. Juni

In der Sendereihe „Der schwarze Kanal“ polemisiert Karl-Eduard von Schnitzler gegen die westliche Berichterstattung zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking und spricht von „Konterrevolution“.
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