Chroniken
Chronik der Politischen Ereignisse 1990
11. Januar
Das neue Reisegesetz, das den DDR-Bürgern Reisefreiheit einräumt, wird von der Volkskammer der DDR verabschiedet.
13. Januar
Die Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP) beschließt auf ihrer ersten Landesdelegiertenkonferenz in Ost-Berlin die Umbenennung in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD).
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15. Januar
Demonstranten stürmen die Zentrale des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes in der Ost-Berliner Normannenstraße.
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15. Januar
Ministerpräsident Hans Modrow nimmt erstmals an einer Sitzung des Zentralen Runden Tisches teil. Er schlägt dem Runden Tisch die Zusammenarbeit mit der DDR-Regierung vor.
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20. Januar
Die Mehrheit des Parteivorstandes der SED-PDS entscheidet sich gegen eine Auflösung der Partei. Beschlossen wird die Abschaffung des Parteiabzeichens und des Parteisymbols.
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20. Januar
Die Zentrale Schiedskommission der SED-PDS schließt Hans-Joachim Böhme, Horst Dohlus, Kurt Hager, Joachim Herrmann, Werner Jarowinsky, Heinz Keßler, Egon Krenz, Ingeborg Lange, Erich Mückenberger, Margarete Müller, Alfred Neumann, Günter Schabowski, Gerhard Schürer und Werner Walde aus der Partei aus.
20. Januar
Gründung der Deutschen Sozialen Union (DSU) durch zwölf christlich-liberale und konservative Gruppen in Leipzig.
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21. Januar
Der stellvertretende Parteivorsitzende und Oberbürgermeister Dresdens Wolfgang Berghofer tritt mit weiteren 39 Mitgliedern aus der Partei SED-PDS aus.
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29. Januar
Der ehemalige Staats- und Parteichef der DDR Erich Honecker wird aus dem Krankenhaus entlassen und kommt in Untersuchungshaft. Er wird kurze Zeit später aus gesundheitlichen Gründen wieder frei gelassen.
01. Februar
Das "Gesetz über Reisen von Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik in das Ausland" tritt offiziell in Kraft.
01. Februar
Ministerpräsident Hans Modrow stellt sein Konzept "Für Deutschland einig Vaterland" vor. Dieses sieht eine stufenweise Wiedervereinigung vor: Von einer Vertragsgemeinschaft über eine Konföderation zu einer Übertragung von Souveränitätsrechten auf die Konföderation.
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03. Februar
Der Ministerpräsident der DDR, Hans Modrow, und der Bundeskanzler der BRD, Helmut Kohl, führen am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos ein Gespräch über die Lage in der DDR und die bilateralen Beziehungen.
04. Februar
Der Parteivorstand der SED-PDS beschließt die Namensänderung der Partei in PDS.
05. Februar
Die Parteien CDU (DDR), DSU und DA einigen sich in Berlin darauf, für die Volkskammerwahl am 18. März das Wahlbündnis "Allianz für Deutschland" zu bilden.
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05. Februar
Ein Gesetz zur Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit wird beschlossen. Somit unterstehen Rundfunk, Fernsehen und die Nachrichtenagentur ADN nicht mehr der Regierung. Das Fernsehen der DDR wird zu einer politisch unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt.
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05. Februar
Auf Vorschlag von Ministerpräsident Hans Modrow wählt die Volkskammer der DDR acht Politiker aus neuen Parteien und Vereinigungen zu Ministern ohne Geschäftsbereich in den Ministerrat.
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07. Februar
Die DDR-Oppositionsgruppen Neues Forum, Demokratie Jetzt und Initiative Frieden und Menschenrechte schließen sich für die Volkskammerwahl zur Listenverbindung "Bündnis 90" zusammen.
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09. Februar
Vom 9. bis 20. Februar werden zum ersten Mal die 40. Internationalen Berliner Filmfestspiele (Berlinale) in beiden Teilen der Stadt veranstaltet.
10. Februar
Treffen zwischen Bundeskanzler Helmut Kohl und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow in Moskau. Die UdSSR signalisiert, einer Wiedervereinigung Deutschlands nicht im Weg zu stehen.
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13. Februar
DDR-Ministerpräsident Hans Modrow und Bundeskanzler Helmut Kohl vereinbaren in Bonn die Einsetzung einer gemeinsamen Kommission zur Vorbereitung der Währungs- und Wirtschaftsunion.
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20. Februar
Die Volkskammer der DDR beschließt ein neues Wahlgesetz. Danach sollen in der Volkskammer statt 500 nur noch 400 Abgeordnete sitzen, die frei, allgemein, gleich, direkt und geheim gewählt werden. Als Wahltermin wird der 18. März 1990 festgesetzt.
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01. März
Der DDR-Ministerrat beschließt die Umwandlung aller Kombinate in Kapitalgesellschaften und die Einrichtung der Treuhandanstalt für die Verwaltung von Volkseigentum.
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10. März
Erstmals seit Kriegsende fliegt eine Lufthansa-Maschine wieder direkt von Frankfurt am Main nach Leipzig. Ohne Umweg über die CSSR benötigt sie statt bisher 100 Minuten nur noch rund 40 Minuten für die um 300 Kilometer verkürzte Strecke.
12. März
Der Zentrale Runde Tisch beendet mit seiner 16. Sitzung im Konferenzgebäude des Berliner Schlosses Niederschönhausen seine Arbeit und spricht sich gegen eine Übernahme des Grundgesetzes der Bundesrepublik für die DDR aus.
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12. März
In Leipzig findet die letzte Montagsdemonstration statt.
14. März
Vorbereitende Zwei-plus-Vier-Gespräche auf Beamtenebene über die deutsche Einheit mit Vertretern beider deutscher Staaten und den Alliierten in Bonn.
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Der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruchs (DA) Wolfgang Schnur bestätigt, als Inoffizieller Mitarbeiter für den Staatssicherheitsdienst der DDR tätig gewesen zu sein und tritt von seinem Amt zurück.
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18. März
Erste und einzige freie Volkskammerwahlen der DDR mit einem Wahlsieg der konservativen „Allianz für Deutschland“, ein Wahlbündnis aus CDU, DSU und DA mit 48,15 Prozent.
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02. April
Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der DDR-SPD Ibrahim Böhme tritt von seinen Ämtern zurück, nachdem Vorwürfe zur Mitarbeit für den Staatssicherheitsdienst der DDR gegen ihn erhoben wurden.
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05. April
In der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Volkskammer der DDR wird Sabine Bergmann-Pohl (CDU) zur Präsidentin der Volkskammer gewählt. Der CDU-Vorsitzende Lothar de Maizière wird mit der Regierungsbildung beauftragt.
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12. April
Die Volkskammer der DDR wählt Lothar de Maizière zum Ministerpräsidenten der DDR.
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12. April
Die Volkskammer der DDR wählt die Regierung der Großen Koalition aus den Parteien CDU, Deutsche Soziale Union (DSU), Demokratischer Aufbruch (DA), SPD und Bund Freier Demokraten - Die Liberalen (BFD).
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27. April
In Ost-Berlin beginnen die offiziellen Verhandlungen zum deutsch-deutschen Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.
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30. April
Erstes offizielles Treffen des Deutschen Bundestags und der Volkskammer durch ihre Vertreter, der DDR-Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl und der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth.
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05. Mai
Das erste Außenministertreffen der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen über die äußeren Aspekte der deutschen Einheit findet in Bonn statt.
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06. Mai
Erste freie Kommunalwahlen in der DDR. Die CDU erlangt den höchsten Stimmanteil mit 34,4 Prozent, gefolgt von der SPD mit 21,3 Prozent und der PDS mit 14,6 Prozent.
18. Mai
Bundesfinanzminister Theodor Waigel und der DDR-Finanzminister Walter Romberg unterzeichnen den Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.
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21. Mai
Der erste in der DDR gefertigte VW-Polo läuft im Automobilwerk Zwickau vom Band.
01. Juni
Die Stadtverordnetenversammlung von Karl-Marx-Stadt beschließt die Rückbenennung der Stadt in Chemnitz. Bei einer im April durchgeführten Volksabstimmung sprachen sich mehr als 75 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung für die Rückbenennung ihrer Stadt in Chemnitz aus.
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06. Juni
Die mutmaßliche RAF-Terroristin Susanne Albrecht wird durch die Kriminalpolizei der DDR verhaftet.
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13. Juni
Die DDR-Grenztruppen beginnen mit dem endgültigen Abriss der Berliner Mauer.
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21. Juni
Die Volkskammer der DDR und der Deutsche Bundestag verabschieden den Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der DDR sowie die völkerrechtliche Anerkennung der polnischen Westgrenze.
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01. Juli
Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.
Die Deutsche Mark wird das offizielle Zahlungsmittel in der DDR.
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16. Juli
Michail Gorbatschow und Helmut Kohl einigen sich nach zweitägigen Gesprächen in Moskau und im Kaukasus über die volle Souveränität des vereinten Deutschlands und die freie Wahl der Bündniszugehörigkeit.
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17. Juli
Beginn der dritten Runde der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen in Paris. Bestätigung der Oder-Neiße-Grenze als polnische Westgrenze.
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20. Juli
Neue Vereidigung der Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA). Zum ersten Mal in der Geschichte der DDR verpflichten sich die NVA-Soldaten nicht mehr, den Sozialismus zu verteidigen.
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22. Juli
Die Volkskammer verabschiedet ein Ländereinführungsgesetz. Damit entstehen die fünf Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
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24. Juli
Die Fraktion der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) tritt aus der Regierungskoalition aus, weil keine Einigung über den Beitrittstermin der DDR zur BRD und über den Wahlmodus erzielt wird.
13. August
Die Rolling Stones treten zum ersten Mail in der DDR auf. Am Jahrestag des Mauerbaus findet das Konzert an der Weißenseer Radrennbahn in Ost-Berlin statt.
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15. August
Der Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, entläßt Finanzminister Walter Romberg (SPD), Landwirtschaftsminister Peter Pollack (parteilos, für die SPD), Wirtschaftsminister Gerhard Pohl (CDU) und Justizminister Kurt Wünsche (parteilos, vormals F.D.P.). Die Ressorts werden von Staatssekretären geleitet.
19. August
Die SPD verlässt die Regierungskoalition und Ministerpräsident Lothar de Maizière verliert die Regierungsmehrheit. Die Liberalen hatten bereits am 24. Juli der Regierung ihre Unterstützung entzogen, ohne jedoch ihre Minister aus dem Kabinett zurückzuziehen.
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22. August
Das Wahlgesetz für die erste gesamtdeutsche Wahl zum Bundestag wird von der Volkskammer der DDR nochmals beraten und mit Zweidrittelmehrheit beschlossen.
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23. August
Die Volkskammer der DDR beschließt mit Wirkung vom 3. Oktober 1990 den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes nach Artikel 23.
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24. August
Die Volkskammer der DDR beschließt ein Gesetz über die Sicherung und Nutzung der personenbezogenen Daten des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit und des Amtes für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS).
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31. August
Der Vertrag zwischen der DDR und der BRD über die Herstellung der Einheit Deutschlands wird im Kronprinzenpalais in Ost-Berlin von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und DDR-Ministerpräsident Günther Krause unterzeichnet.
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04. September
Bürgerrechtler besetzen die Zentrale des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit in Ost-Berlin und fordern klare Regelungen über den Verbleib der Akten sowie deren Verwendung.
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12. September
In der abschließenden Runde der Zwei-plus-Vier-Gespräche über die äußeren Aspekte der deutschen Vereinigung wird der "Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland" von den Außenministern der vier Siegermächte, der BRD und der DDR in Moskau, im Beisein des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow, unterzeichnet.
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20. September
Der Einigungsvertrag wird mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit von der Volkskammer der DDR und vom Deutschen Bundestag verabschiedet.
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21. September
Der Bundesrat stimmt dem Einigungsvertrag zu.
24. September
In Ost-Berlin unterzeichnen DDR-Verteidigungsminister Rainer Eppelmann und der sowjetische Oberkommandierende des Warschauer Paktes General Pjotr Luschew den Austritt der DDR aus dem Warschauer Pakt.
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02. Oktober
Verabschiedung der westalliierten Stadtkommandanten aus Berlin. Der Besatzungsstatus Berlins wird nach 45 Jahren beendet.
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Die 38. und letzte Tagung der Volkskammer der DDR wird in einem Festakt im Berliner Staatsratsgebäude begangen.
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03. Oktober
Die DDR tritt der Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetzes bei.
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04. Oktober
Der erste gesamtdeutsche Bundestag konstituiert sich im Berliner Reichstagsgebäude.
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Chronik des DDR-Fernsehens 1990
04. Januar
Die erste Folge der Magazinsendung für Schüler „BAFF“ wird im Fernsehen der DDR ausgestrahlt.
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04. Januar
Das Fernsehen der DDR sendet die Reportage „Die Menthol-Zigaretten-Story. Eine Geschichte aus der alten DDR“. Aufhänger des Dokumentarberichtes ist eine Geschichte aus der Zeitung „Neues Deutschland“ (ND). Am 19. September 1989 hatte die Zeitung eine Dokumentation gedruckt, die den stabsmäßig organisierten Menschenhandel durch die Bundesrepublik Deutschland aufdecken sollte. Unter der Überschrift „Ich habe erlebt, wie BRD-Bürger ‘gemacht’ werden“ druckte das ND zwei Tage später, am 21. September, ein ausführliches Interview mit Hartmut Ferworn, einem Koch im Mitropa-Fahrbetrieb, der detailreich seine Entführung von Budapest nach Wien beschrieb und behauptete, er sei mit einer Menthol-Zigarette betäubt worden.
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05. Januar
Das „Neue Deutschland“ entschuldigt sich nach der tags zuvor gesendeten Fernsehreportage „Die Menthol-Zigaretten-Story. Eine Geschichte aus der alten DDR“ für das am 21. September. 1989 abgedruckte Interview und die „verordnete Kampagne“.
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05. Januar
In einer öffentlichen Sitzung des Obersten Gerichts der DDR am 4. und 5. Januar 1990 werden die Urteile gegen Walter Janka, Gustav Just, Richard Wolf und Heinz Zöger von 1957 aufgehoben. In einer Bürgerrunde und in einem Interview im Fernsehen der DDR am 6. und 7. Januar nimmt Janka Stellung.
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07. Januar
Die erste Ausgabe der Gesprächssendung „Denken über Deutschland“ wird im Fernsehen der DDR gesendet.
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08. Januar
Das Fernsehen der DDR überträgt zum ersten Mal live die Sitzung des Zentralen Runden Tisches.
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11. Januar
Auf der 14. Tagung der 9. Volkskammer der DDR gibt Hans Modrow seine Regierungserklärung ab.
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15. Januar
Die Nachrichtensendung „AK zwo“ berichtet über die Stürmung der Zentrale des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes in der Normannenstraße.
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22. Januar
Die Sendereihe „Klartext“ strahlt eine Folge „In eigener Sache“ aus. Die „Klartext“-Redakteure, die vor dem Mauerfall für die Sendung „Wettlauf mit der Zeit“ gearbeitet hatten, erzählen wie quasi über Nacht Reportagen für „Klartext“ möglich wurden und berichteten von den Zwängen, denen Journalisten in der DDR unterlagen.
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29. Januar
Die Sendereihe „Klartext“ erzielt mit einer Reportage über Gästehäuser von Ministerien, Gewerkschaft und Staatssicherheit am Zeuthener See die höchste Sehbeteiligung im ersten Quartal 1990.
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05. Februar
Die Volkskammer der DDR beschließt auf ihrer 16. Tagung die uneingeschränkte Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit.
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12. Februar
Der Hörfunksender „Stimme der DDR“ erhält wieder seinen alten Namen Deutschlandsender.
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13. Februar
Die Reihe „Zur Person“ von Günter Gaus findet ihren neuen Sendeplatz im Fernsehen der DDR. In der ersten Ausgabe im DDR-Fernsehen spricht Günter Gaus mit dem Theologen und DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer.
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13. Februar
Der Medienkontrollrat, der die Kontrolle über Hörfunk und Fernsehen der DDR und über die Nachrichtenagentur ADN übernimmt, konstituiert sich in Berlin.
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14. Februar
Die letzte Folge des Freizeitmagazins „Tippeltips“ wird im Fernsehen der DDR ausgestrahlt.
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22. Februar
Das außenpolitische Magazin „Objektiv“ läuft mit seiner 584. Folge zum letzten Mal im DDR-Fernsehen. Die Reihe war seit 1965 im Programm.
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Die Nachrichtensendung „Aktuelle Kamera“ erhält einen neuen Titel. Die Hauptausgabe um 19.30 Uhr wird erstmals als „AK am Abend“ ausgestrahlt.
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14. März
Als Nachfolger des Freizeitmagazins „Tippeltips“ startet das Reisemagazin „Auf Tour“ im Deutschen Fernsehfunk (DFF).
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18. März
Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) berichtet acht Stunden lang aus dem Wahlstudio von den ersten und einzigen freien Volkskammerwahlen in der DDR.
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19. März
Die Reiseratgebersendung „AZUR“ feiert im Deutschen Fernsehfunk (DFF) Premiere. Außer Filmen zu heimischen und internationalen Reisezielen präsentierten die Moderatoren Maybrit Illner und Horst Mempel auch Tipps für den unerfahrenen DDR-Weltenbummler.
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21. März
Die erste Folge der Sportsendung „Speed - Die internationale Sportillustrierte“ wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
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24. März
Die erste Folge der Talk-Show„Sport-Party” wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) gesendet.
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25. März
Die erste Sendung des Regionalmagazins „Länder life“ wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
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26. März
Im Deutschen Fernsehfunk (DFF) wird die erste Folge des Wahlmagazins „Controvers“ gesendet.
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27. März
Das Kulturmagazin „Kontur“ wird als Nachfolger der Reihe „Kulturmagazin“, die seit 1973 im Programm war, erstmals im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
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30. März
In der Sendung von Klartext „Mikroelektronik - der große Bluff?“ wird die Geschichte der Mikroelektronik in der DDR erzählt. Das DDR-Fernsehen übt Selbstkritik wegen seiner propagandistischen Berichterstattung zur Übergabe des ersten 1-Megabit-Computerships der DDR an Erich Honecker im September 1988.
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01. April
Michael Albrecht wird Intendant des DFF.
02. April
Die Kirchenredaktion des DFF unter der Leitung von Volker von der Heydt wird gegründet.
05. April
Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) beteiligt sich am Satellitenprogramm 3sat.
05. April
Die erste Folge der Musiksendung „Contakte. Lieder, Macher und Co“ wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
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05. April
Direktübertragung von der konstituierenden Sitzung der 10. Volkskammer, auf der Sabine Bergmann-Pohl zur Präsidentin der Volkskammer gewählt wird.
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08. April
Mit der Moderatorin Bärbel Romanowski startet das von ihr konzipierte Frauenmagazin „ungeschminkt“ im Deutschen Fernsehfunk (DFF).
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09. April
Die erste Folge des politischen Magazins „Weltzeit“ wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
10. April
Die Koproduktion des Deutschen Fernsehfunks (DFF) mit RTL Plus „Meine Leute – deine Leute. Unterhaltung von hüben und drüben“ wird ausgestrahlt. In der Sendung werden Künstler im Gespräch und durch Bühnenauftritte vorgestellt.
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11. April
Der Fernsehfilm "Ursula" nach einer Novelle von Gottfried Keller ist zum zweiten Mal im Deutschen Fernsehfunk (DFF) zu sehen. Nach der Fernsehpremiere 1978 wurde er in der DDR wegen des Vorwurfs der „Geschichtsfälschung“ verboten.
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17. April
Die Ausstrahlung von kommerzieller Fernsehwerbung in den beiden Programmen des Deutschen Fernsehfunks (DFF) beginnt.
24. April
Die erste Folge der Gesprächssendereihe „Disput“ wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
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24. April
Das Kulturmagazin „Kaos“ wird erstmals im Deutschen Fernsehfunk (DFF) gesendet.
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26. April
Der Fernsehfilm „Monolog für einen Taxifahrer“ von Günter Kunert und Günther Stahnke wird erstmals im Deutschen Fernsehfunk (DFF) gezeigt. Vor der geplanten Erstsendung am 23. Dezember 1962 war er verboten worden.
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26. April
In der Sendung „Treff für O.F.“ am 26. April und am 10. Mai 1990 wird dem in der DDR bekannten Conférencier O.F. Weidling gedacht, der nach der Moderation der Eröffnungsgala des Friedrichstadtpalastes am 27. April 1984 Auftrittsverbot in den DDR-Medien erhielt. Weidling starb 1985.
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28. April
Die Gesprächssendung „livezeit“ wird erstmals im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
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30. April
Die Satiresendung „Mohrdieck’s Marmelade“ kommt ins Programm des Deutschen Fernsehfunks (DFF).
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Die erste Folge des Modemagazins „Trend“ wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt. Vorläufer der Reihe war die Sendung „Modekiste“, die am 6. Dezember 1989 letztmals im DDR-Fernsehen zu sehen war.
13. Mai
Der Fernsehfilm "Risiko", der zunächst für die Reihe "Der Staatsanwalt hat das Wort" vorgesehen war, ist zum ersten Mal im Deutschen Fernsehfunk (DFF) zu sehen. Der Film war 1979 produziert, aber wegen eines Zensureingriffs
nicht gesendet worden.
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15. Juni
Mit der kommissarischen Leitung des DDR-Rundfunks wird Manfred Klein, mit der des Fernsehens Michael Albrecht betraut.
16. Juni
Sendebeginn des neuen Kulturkanals „DS Kultur“ als Fusion aus Radio DDR II und dem Deutschlandsender. Radio DDR II stellt sein Programm damit nach 25 Jahren ein.
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21. Juni
Der kommissarische Rundfunk-Intendant Michael Klein kündigt an, dass 1.400 Hörfunkmitarbeiter entlassen werden müssen.
28. Juni
Auf einer Großdemonstration auf dem Alexanderplatz protestieren Angestellte der DDR-Medien gegen den Arbeitsplatzabbau bei Hörfunk, Fernsehen und Printmedien und fordern den Erhalt des Rundfunks und Fernsehens der DDR.
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01. Juli
Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) beschließt mit sofortiger Wirkung die Bildung von fünf Landessendern mit Sitz in Potsdam, Rostock, Dresden, Halle und Gera.
01. Juli
Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) widmet zahlreiche Sendungen dem Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion mit der die Deutsche Mark das offizielle Zahlungsmittel in der DDR wird. Das Magazin „controvers“ sendet in der Folge „Ab heute gilt die D-Mark“ ein Interview mit Ministerpräsident Lothar de Maizière.
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08. Juli
Die erste Folge des Wirtschaftsmagazins „Marktwirtschaft konkret“ widmet sich dem Thema „Wie mach ich mich selbstständig“.
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12. Juli
Die erste Sendung des „Kirchenjournals“ mit Berichten aus dem kirchlichen Leben wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
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16. Juli
In der ersten AHA-Kundendienst-Sendung mit der Stiftung Warentest werden den Verbrauchern unter dem Titel „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ Einkaufshilfen gegeben.
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01. August
Der Hörfunksender Radio DDR 1 wird in „Radio Aktuell“ umbenannt.
07. August
Der kommissarische Generalintendant des DDR-Rundfunks ordnet für sämtliche journalistischen und technischen Mitarbeiter des Funkhauses Nalepastraße in Berlin Kurzarbeit ab 1. September 1990 an. Am 31. August 1990 wird die Einführung bis auf weiteres verschoben.
13. August
Die fünf neu gebildeten Landessender beginnen im Rahmen des DFF-Programms mit der Ausstrahlung von Regionalprogrammen.
21. August
Der kommissarisch eingesetzte Generalintendant Michael Klein tritt zurück und Christoph Singelnstein übernimmt die Amtsgeschäfte.
23. August
In der Direktübertragung von der 30. Tagung der 10. Volkskammer, einer Sondersitzung, wird in der Nacht zum 23. August der Beitritt der DDR zur BRD nach Artikel 23 des Grundgesetztes mit Wirkung vom 3. Oktober 1990 beschlossen.
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31. August
Innenminister Wolfgang Schäuble und DDR-Staatssekretär Günther Krause unterzeichnen in Berlin den Einigungsvertrag. In Artikel 36 ist festgeschrieben: „Der ‚Rundfunk der DDR’ und der ‚Deutsche Fernsehfunk’ werden (…) bis spätestens 31. Dezember 1991 weitergeführt, soweit sie Aufgaben wahrnehmen, für die die Zuständigkeit der Länder gegeben ist“.
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07. September
Am Nachmittag erfahren die Mitarbeiter des Jugendsenders DT 64 von der bevorstehenden Abschaltung ihrer Sendefrequenzen. Zwölf der 18 DT-64-Frequenzen werden ab 20 Uhr gekappt und am Folgetag sendet auf ihnen RIAS Berlin. Nach Protesten der Journalisten und einer Sitzblockade von Jugendlichen vor dem Gebäude des Ministerrates kann DT 64 am 8. September wieder auf allen Frequenzen senden.
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13. September
Die DDR Volkskammer verabschiedet das „Rundfunküberleitungsgesetz“. Damit werden Fernsehen und Hörfunk der DDR in die künftige Gesetzgebungszuständigkeit der Länder übergeleitet.
20. September
Direktübertragung von der 36. Tagung der 10. Volkskammer, bei der die Abgeordneten mehrheitlich dem Einigungsvertrag zustimmen.
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23. September
Erstsendung des Spielfilms „Heimsuchung“, der als erster Film aus Adlershof den Wende-Herbst 1989 und die persönlichen Umbrüche der DDR-Bürger thematisiert.
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28. September
Eine Direktübertragung von der 37. Tagung der Volkskammer der DDR mit dem Abschlussbericht des Prüfungsausschusses zur früheren Mitarbeit von Abgeordneten der Volkskammer für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bzw. für das Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) gesendet.
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02. Oktober
Über die Frequenzen von DDR Radio Berlin International wird ab Mitternacht das Programm der Deutschen Welle ausgestrahlt. Der Auslandssender der DDR stellt nach 35 Jahren seine Sendetätigkeit ein.
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02. Oktober
Eine Direktübertragung von der 38. und letzten Tagung der Volkskammer der DDR wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt.
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Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) sendet verschiedene Sendungen zum Vorabend der Deutschen Einheit.
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03. Oktober
Das Programm des Deutschen Fernsehfunk (DFF) steht ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung.
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Chronik des DDR-Sports 1990
01. Januar
Beim ersten Gesamtberliner Neujahrslauf sind neben dem Regierenden Bürgermeister Walter Momper (West-Berlin) und Oberbürgermeister Erhard Krack (Ost-Berlin) auch der Präsident der Internationalen Leichtathletik-Förderation Primo Nebiolo anwesend. Zu den mehr als 20.000 Freizeitläufern zählen neben internationalen Gästen auch Ost- und West-Berliner. Der Weg führt die Läufer sowohl durch den Westteil als auch durch den Ostteil von Berlin.
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04. Januar
Das Amt für Jugend und Sport lädt in Berlin zum ersten „Runden Tisch des Sports“ ein. An der Diskussion beteiligten sich unter anderem Vertreter des Neuen Forums, der NDPD, der LDPD sowie Vertreter des FDGB und der Deutschen Hochschule für Körperkultur der DDR (DHfK).
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06. Januar
Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der DDR Manfred Ewald erklärt nach fast 17 Jahren seinen Rücktritt. Bei der in Berlin stattfinden Mitgliederversammlung wird der bis dahin amtierende Vizepräsident Günther Heinze zum neuen Präsidenten des NOK der DDR gewählt.
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27. Januar
Im Berliner Olympiastadion treffen nach 28 Jahren die Berliner Traditionsvereine Hertha BSC und der 1. FC Union Berlin vor 52.000 Zuschauern erstmals wieder aufeinander. Durch eine Rundfunkübertragung können weitere Fans das Spiel verfolgen.
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27. Januar
Während der 17. Tagung des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) wird der Ausschluss der ehemaligen DTSB-Präsidenten Manfred Ewald und Klaus Eichler aus dem Bundesvorstand beschlossen. Ein Ausschluss erfolgt auch für weitere Spitzenfunktionäre des DTSB.
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Auf einer außerordentlichen Tagung des Zentralvorstands der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) treten der Zentralvorstand und das gesamte Sekretariat zurück.
10. Februar
Der Präsident des Deutschen Fußball-Verbands (DFV) der DDR, Günther Erbach, tritt zurück. Günther Schneider wird zu seinem Nachfolger ernannt.
14. Februar
Die staatliche Zuständigkeit für die vormilitärische Ausbildung wird durch den Ministerrat der DDR aufgehoben. Die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) muss deshalb umorganisiert werden. Am 28. April schließen sich Sportverbände der ehemaligen GST zum neugebildeten Bund Technischer Sportverbände (BTSV) zusammen.
20. Februar
Der DDR-Fußballoberligist BFC Dynamo Berlin
nennt sich in FC Berlin um.
04. März
Martin Kilian wird beim außerordentlichen Turn- und Sporttag des DTSB zum neuen Präsidenten des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) gewählt.
15. März
In Frankfurt am Main werden Terminvereinbarungen
für die Qualifikationsspiele zur Fußball-Europameisterschaft
1992 in Schweden getroffen. In der Gruppe 5 sollen die Spiele Bundesrepublik gegen die DDR-Nationalmannschaft am
am 21. November 1990 in Leipzig stattfinden und das Rückspiel soll am 21. Dezember 1991 ausgetragen werden.
31. März
Erster deutsch-deutscher Renntag in Berlin Hoppegarten. Die Premiere auf der Galopprennbahn wird am ersten Tag live vom West-Fernsehen und vom zweiten Programm des Deutschen Fernsehfunks (DFF) übertragen. Mit dabei sind über 35.000 Zuschauer.
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31. März
Der Präsident des Deutschen Fußball-Verbands (DFV) der DDR, Günther Schneider, wird nach kurzer Amtszeit abgewählt. Hans-Georg Moldenhauer wird sein Nachfolger.
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19. April
Erstes Treffen der Präsidenten der beiden deutschen Fußballverbände Hans-Georg Moldenhauer (DFV) und Hermann Neuberger (DFB) in Malta.
28. April
In Berlin gründet sich der Bund Technischer
Sportverbände (BTSV). Sportverbände der ehemaligen Gesellschaft für Sport und Technik (GST) schließen sich unter dem neugebildeten Dachverband zusammen.
09. Mai
Das einzige Länderspiel der DDR-Fußballerinnen findet in Potsdam-Babelsberg im Karl-Liebknecht-Stadion statt. Die Mannschaft der DDR verliert gegen die CSFR 0:3.
19. Mai
Bei der ersten gemeinsamen Präsidiumstagung beider deutscher Fußballverbände wird festgelegt, dass eine Vereinigung von DFB und DFV nicht vor 1992 stattfinden soll. Ein gemeinsamer
Spielbetrieb ist für die Saison 1992/93 geplant.
16. Juni
Bei der Mitgliederversammlung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der DDR wird Joachim Weiskopf zum neuen Präsidenten gewählt.
22. Juni
Das Vermögen des Deutschen Turn- und Sportbunds (DTSB) wird eingezogen und in staatliche Treuhänderschaft überführt. 77 Prozent der Mitarbeiter der DTSB-Zentrale sollen entlassen werden.
28. Juni
Bei einem Spitzentreffen von DTSB und DSB in Berlin beschließen die Präsidenten Martin Kilian und Hans Hansen die Vereinigung der beiden Sportbünde und legen ein Konzept für die Vereinigung vor.
08. Juli
Franz Beckenbauer führt die Fußball-Nationalmannschaft der Bundesrepublik Deutschland in Rom durch einen 1:0 Finalsieg über Argentinien zum dritten
Weltmeistertitel.
11. August
Startschuss zur letzten Saison der DDR
Fußball-Oberliga.
17. August
Das erste gemeinsame Internationale Stadionfest (ISTAF) in West-Berlin wird mit Sportlern aus aller Welt begangen. Teilnehmer aus der DDR sind unter anderem Heike Drechsler, Ulf Timmermann, Heike Henkel und Christiane Wachtel.
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17. August
In Anwesenheit von Juan Antonio Samaranch, dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), einigen sich die beiden deutschen Nationalen Olympischen Komitees (NOKs) in Berlin auf den Fahrplan zu ihrer Vereinigung. Am 17. November 1990 werden sich beide NOKs zusammenschließen.
27. August
Bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Split (Jugoslawien, heute Kroatien), die vom 27. August bis zum 1. September 1990 stattfindet, sind die DDR-Sportler erfolgreicher als ihre Mitstreiter aus der Bundesrepublik. Es ist das letzte große internationale Leichtathletik-Ereignis an dem noch zwei deutsche Teams antreten.
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31. August
Bei Verbandstagssitzungen der beiden deutschen Fußballverbände, Deutscher Fußball-Verband (DFV) der DDR und Deutscher Fußball-Bund (DFB), wird sich auf den 21. November 1990 als Termin für die Vereinigung der beiden Verbände geeinigt. Am 20. November 1990 löste sich der DFV auf und konstituierte sich als Regionalverband Nord/Ost neu.
12. September
Das letzte Länderspiel der DDR Nationalmannschaft gegen Belgien findet in Brüssel statt. Das Spiel endet mit einem 2:0 Erfolg der DDR-Auswahl. Beide Tore erzielt Mattias Sammer. Letzter Trainer der DDR-Nationalmannschaft ist Eduard Geyer.
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15. September
Der erste Landessportbund auf dem Territorium der DDR gründet sich in Brandenburg. Gerhard Junghähnel wird zum Präsidenten gewählt. Bis zum 27. September bilden sich vier weitere Landessportbünde in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.
21. September
Bei einem Benefiz-Fußballspiel in Berlin-Hohenschönhausen spielen die Mannschaften der Volkskammer und des Bundestages gegeneinander. Prominente Spieler sind der Abgeordnete der Volkskammer und Innenminister der DDR Peter-Michael Diestel und Bundesumweltminister Klaus Töpfer.
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22. September
Der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) beschließt seine Auflösung zum 5. Dezember 1990.
30. September
Der erste gesamtdeutsche Berlin-Marathon kann einen Teilnehmerrekord von 25.000 Läufern verzeichnen. Die Marathonstrecke führt durch ganz Berlin und wird von 41 Fernsehkameras erstmals live in Deutschland und in die ganze Welt ausgestrahlt.
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