Chroniken
Chronik der Politischen Ereignisse 1990
04. September
Bürgerrechtler besetzen die Zentrale des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit in Ost-Berlin und fordern klare Regelungen über den Verbleib der Akten sowie deren Verwendung.
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12. September
In der abschließenden Runde der Zwei-plus-Vier-Gespräche über die äußeren Aspekte der deutschen Vereinigung wird der "Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland" von den Außenministern der vier Siegermächte, der BRD und der DDR in Moskau, im Beisein des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow, unterzeichnet.
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20. September
Der Einigungsvertrag wird mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit von der Volkskammer der DDR und vom Deutschen Bundestag verabschiedet.
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21. September
Der Bundesrat stimmt dem Einigungsvertrag zu.
24. September
In Ost-Berlin unterzeichnen DDR-Verteidigungsminister Rainer Eppelmann und der sowjetische Oberkommandierende des Warschauer Paktes General Pjotr Luschew den Austritt der DDR aus dem Warschauer Pakt.
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Chronik des DDR-Fernsehens 1990
07. September
Am Nachmittag erfahren die Mitarbeiter des Jugendsenders DT 64 von der bevorstehenden Abschaltung ihrer Sendefrequenzen. Zwölf der 18 DT-64-Frequenzen werden ab 20 Uhr gekappt und am Folgetag sendet auf ihnen RIAS Berlin. Nach Protesten der Journalisten und einer Sitzblockade von Jugendlichen vor dem Gebäude des Ministerrates kann DT 64 am 8. September wieder auf allen Frequenzen senden.
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13. September
Die DDR Volkskammer verabschiedet das „Rundfunküberleitungsgesetz“. Damit werden Fernsehen und Hörfunk der DDR in die künftige Gesetzgebungszuständigkeit der Länder übergeleitet.
20. September
Direktübertragung von der 36. Tagung der 10. Volkskammer, bei der die Abgeordneten mehrheitlich dem Einigungsvertrag zustimmen.
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23. September
Erstsendung des Spielfilms „Heimsuchung“, der als erster Film aus Adlershof den Wende-Herbst 1989 und die persönlichen Umbrüche der DDR-Bürger thematisiert.
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28. September
Eine Direktübertragung von der 37. Tagung der Volkskammer der DDR mit dem Abschlussbericht des Prüfungsausschusses zur früheren Mitarbeit von Abgeordneten der Volkskammer für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bzw. für das Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) wird im Deutschen Fernsehfunk (DFF) gesendet.
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Chronik des DDR-Sports 1990
12. September
Das letzte Länderspiel der DDR Nationalmannschaft gegen Belgien findet in Brüssel statt. Das Spiel endet mit einem 2:0 Erfolg der DDR-Auswahl. Beide Tore erzielt Mattias Sammer. Letzter Trainer der DDR-Nationalmannschaft ist Eduard Geyer.
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15. September
Der erste Landessportbund auf dem Territorium der DDR gründet sich in Brandenburg. Gerhard Junghähnel wird zum Präsidenten gewählt. Bis zum 27. September bilden sich vier weitere Landessportbünde in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.
21. September
Bei einem Benefiz-Fußballspiel in Berlin-Hohenschönhausen spielen die Mannschaften der Volkskammer und des Bundestages gegeneinander. Prominente Spieler sind der Abgeordnete der Volkskammer und Innenminister der DDR Peter-Michael Diestel und Bundesumweltminister Klaus Töpfer.
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22. September
Der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) beschließt seine Auflösung zum 5. Dezember 1990.
30. September
Der erste gesamtdeutsche Berlin-Marathon kann einen Teilnehmerrekord von 25.000 Läufern verzeichnen. Die Marathonstrecke führt durch ganz Berlin und wird von 41 Fernsehkameras erstmals live in Deutschland und in die ganze Welt ausgestrahlt.
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